Pastelle

English versionEine Art von Pastelltechnik läßt sich schon in europäischen Höhlenmalereien erkennen, doch erst vor etwa 500 Jahren griffen Maler in größerem Umfang zum Pastellstift. Seitdem hat es wiederholt Epochen gegeben, in denen sich große Künstler mit dieser besonderen Trocken-Maltechnik auseinandergesetzt und trotz der hohen Empfindlichkeit der Substanz bedeutende Kunstwerke in Pastell hinterlassen haben. Als es beispielsweise zu Anfang des vorigen Jahrhunderts Max Liebermann gelungen war, sich in einem Landhaus inmitten eines herrlich angelegten Parks in Berlin niederzulassen, hat er es meisterhaft verstanden, spontan sowohl die Familienmitglieder als auch alle Farbenpracht der umgebenden Natur in Pastellen gültig festzuhalten.

Der praktische, ohne weitere Umstände zur Verfügung stehende Pastellstift besteht aus einem fest gepreßten, feinstpudrigen Farbbrei. Je nach Druck und Abrieb hinterläßt der Stift eine locker haftende Farbschicht auf dem Papier, die sich auch sanft verreiben, mit weiteren Farben übermalen und gut nuancieren läßt, jedoch muß wiederholt fixiert werden, um die entstehende Farbenpracht auf Dauer zu erhalten. So leicht sich jedoch die vom Künstler individuell gewählten Farben auftragen lassen, korrigieren lassen sie sich im Gegensatz zur Ölmalerei nur sehr bedingt.

Es ist nicht verwunderlich, daß Esteban Fekete, der seine transparenten Bildkompositionen seit jeher mittels zart übereinander gelegter Farbschichten erzielt und der seinen Ruf vor allem der einmaligen Umsetzung von Malerei in fein nuancierte Farbholzschnitte verdankt, auf die Pastellmalerei gestoßen ist. Tatsächlich hat er auch diesem sensiblen und anspruchsvollen Medium wirkungsvolle Kunstwerke abgerungen, zunächst mehr im malerischen Entwurf, der Vorlage für einen Farbholzschnitt. Die Farbnuancen sind dabei natürlich fließender als in der Grafik. Bereits in den sechziger Jahren und bis heute schafft er außerdem eigenständige Pastelle, vielschichtig, farbkräftig und leuchtend auch sie, aber im Gegensatz zur Hinterglas-Malerei naturgegeben matt schimmernd, zum Betasten verlockend, seine Bildthemen wieder kontemplativ wirkend, symbolbildnerisch, poetisch wie in seinen anderen Techniken. Dies ließ sich zuletzt in der Oktober-Ausstellung 2004 seiner Pastelle im Museum Roßdorf studieren.

Fazit: Fekete hat sich auch mit der anspruchsvollen Pastellmalerei befreundet und Meisterhaftes vollbracht.

Video – Portrait

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