Porzellanmalerei

 

fekete_020601_250Sein Leben lang technisch experimentierfreudig, hat Fekete als Vierzigjähriger nach Bezug seines Gundernhäuser Hauses kurzerhand auch einmal Kacheln, Geschirr und Bodenvase zur Verschönerung seines neuen deutschen Zuhauses bemalt. Wie bei jeder Technik zuvor, nahm er auch dafür keinerlei Lehrbuch zu Hilfe, sondern bewältigte den glatten, ungewohnten Malgrund auf eigene Weise. Das Angebot an Farbpulvern für Keramik- und Porzellanmalerei war reichhaltig.

Im Orient kannte man die Malerei auf Keramik schon 2000 v.Chr. Im Mittelalter wurde sie auch in Europa eingeführt; es entwickelte sich bald die berühmte Fayence-Malerei auf Kacheln und Geschirr.

3-teller_600„Essteller“
23cm

2-teller_600Dessertteller
21cm

Durch die holländische Ostindische Kompanie wurden chinesische Motive importiert, Delfter Kacheln bald ein Begriff. Einfaches Alltags-Geschirr wurde mit den wasserlöslichen Keramikfarben bemalt, nach dem Trocknen bei etwa 800° gebrannt und dadurch einigermaßen haltbar gemacht. Für Prunkgefäße und kostbare Apotheken-Behälter wurde die Tonware nach einem Glasurbad erstmals gebrannt und nach der freihändigen Bemalung ein zweites Mal, wodurch die Farben ihre Leuchtkraft noch zuverlässiger behielten.

kanne_1000„Kaffeekanne“
Höhe 18cm, Durchmesser 10cm
becher_600Becher
Durchmesser 9cm

 

6-teller_2300„Suppenteller“
20 cm

Kurz nach 1700 wurde in Sachsen das hartgebrannte Porzellan erfunden, sehr bald auch einzeln von Hand bemalt, was jede Tasse, jeden Teller zum Unikat machte. Viele Dekors verschiedener Manufakturen sind auch heute noch im Handel. Künstlerporzellanfarben sind ebenfalls Farbpulver, die mit Öl angerührt werden. Die mit feinen Tierhaarpinseln aufgetragenen Verzierungen sind sowohl unter als auch über Glasur nach Trocknen und Brennvorgang von mindestens 1000° sehr haltbar, wenn auch nicht regelmäßig für Spülmaschinen zu empfehlen.

vase1-2_600„Vase“
Höhe 45cm, Durchmesser 30cm

Fekete hat nun weder Kacheln noch Geschirr nach geschichtlichem Muster verziert, sondern Flächen und Rundungen wie eine Leinwand behandelt. Mit freiem Pinselschwung zauberte er seine Bildwelt: Tiere, Schiffe, Türme, Häuser, Zäune in Landschaften, Gewässer mit und ohne Fische auf Vase, Becher, Kanne, tiefe und flache Teller. Kacheln bemalte er nicht nur einzeln für vielerlei Einsatz auf gedecktem Tisch. In der Küche seines Hauses entstand ein langer Wandschmuck über der Anrichte, indem er 4 x 8 große Kacheln derart abgestimmt bemalte, daß sich nach dem Brennvorgang zusammengesetzt ein einziges Wandgemälde, eine unverkennbare Fekete-Wand, ergab.

Nicht nur Leinwand, Pappe, Holz, Kalenderdruck, Zeitung, Stoff und Leder, auch Porzellan hat sich Fekete als Werkstoff untertan gemacht.

Video – Portrait

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