Einladung
Kulturhistorischer Verein Roßdorf
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„Termine“

Ausstellung „Fekete und seine Künstlerfreunde“Abb. Bruno Müller-Linow "Auf der Rosenhöhe"

am 19. Juli 2015

Begrüßung:
Ursula Bathon,
Kulturhistorischer Verein Roßdorf

Eröffnungsrede in die Ausstellung
Dr. Roland Held
Darmstadt

„Wie kommt man nur dazu, sich einen anderen Maler ins Atelier zu holen!“ Als Pablo Picasso diesen Ausruf der Verwunderung von sich gab, meinte er damit keinen Werkstatt-Untermieter aus Fleisch und Blut. Er redete vielmehr von seiner eigenen privaten Sammlung: Bilder und Skulpturen von fremder Hand, die ihn in den frühen, armen Jahren im Atelier im Bateau-Lavoir umgaben, das ihm auch als Koch- und Schlafplatz diente; später schmückten ausgewählte Stücke seine immer nobleren Wohnungen; und von einem weiteren Teil heißt es, daß er ihn unter Verschluß hielt in einem Zimmer, zu dem nur er den Schlüssel besaß – Ehrengästen pflegte er dann Vorführungen zu geben, bei denen er, hektisch vor Begeisterung und Stolz, ein Werk immer nur ganz kurz aus den Stapeln hervorzog, um flugs zum nächsten überzugehen. Aber wer konnte sich schon rühmen, zu Picassos Ehrengästen zu zählen? Folglich rankte sich um die Sammlung bald die Fama, sie sei quantitativ unermeßlich und qualitativ makellos. Der Künstler entschied, sie solle nach seinem Tod in die Hände des französischen Staates übergehen, am besten in den Louvre einziehen. Dazu kam es dann doch nicht. Stattdessen erhielt sie ihren Platz im 1985 eröffneten Musée Picasso im Pariser Viertel Marais: Gemälde von einigen älteren Meistern, sodann von Cézanne, Degas, Modigliani, Balthus, Derain, Braque, Miró, vor allem jedoch von Renoir, dem Zöllner Rousseau und Matisse; dazu rund 120 Skulpturen afrikanischer und ozeanischer Herkunft, „Negerkunst“ sagte man damals und dachte sich nichts Böses dabei.

Fotoimpressionen der Vernissage

Fotos: Peter Rosenbaum